Im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung blickte der Heimatkundliche Verein Schwendi am letzten Sonntag auf das Vereinsjahr zurück und wählte Markus Lauber zum neuen Vorsitzenden.
Nach der Begrüßung durch den noch amtierenden Vorsitzenden Jürgen Kugler gab Schriftführer Alfons Christ über angegangene und bewältigte Projekte im abgelaufenen Vereinsjahr einen detaillierten Rechenschaftsbericht ab. Hierbei führte er insbesondere die Fertigstellung und den Verkauf des Historischen Kalenders sowie auch die abschließende Bearbeitung und Auflistung der Kleindenkmäler in Schwendi auf. Die Archivare des Vereins waren sehr gut beschäftigt und konnten seltene Bilder, Dias, Videokassetten, Super-8-Filme und sonstige Gegenstände z.T. aus Nachlässen entgegennehmen und katalogisieren. Besonders erwähnenswert ist hier eine Ehrenurkunde eines Schwendier Weltkriegsteilnehmers, der als Angehöriger des Württembergischen Infanterieregiments 124 in den Jahren 1916/17 an den Kämpfen um Verdun teilnahm. Im Sommer waren Vereinsvertreter im bayrischen Öttingen, wo der 350. Geburtstag von Johanna von Schwendi, Gräfin von Öttingen-Spielberg, gefeiert wurde. Dort wurde Zugang zu dem fürstlichen Archiv gewährt, in dem umfangreiches Dokumentenmaterial über Schwendi gelagert ist. Aufgrund der Corona-Pandemie hielten sich die Fest-Aktivitäten des Vereins in Grenzen, so konnte deswegen auch keine Historische Metzelsuppe angeboten werden, so Christ in seinen Ausführungen
Reinhold Rothmaier legte den Rechenschaftsbericht über die Finanzen des Vereins ab und konnte ein positives Ergebnis verkünden. Kassenprüfer Markus Lauber bestätigte der Versammlung in einem Kurzbericht eine einwandfreie Finanzführung. Bürgermeister Späth übernahm die einstimmige Entlastung der Vorstandschaft und würdigte die Arbeit der Vereinsmitglieder.
Da Jürgen Kugler nach fünf Jahren Amtszeit das Amt des ersten Vorsitzenden aus zeitlichen Gründen abgeben wollte, wurde von der Versammlung Markus Lauber als neuer Vorsitzender des Vereins gewählt. Kugler bleibt dem Verein als Funktionär in Form des Rechnungsprüfers erhalten. In seiner ersten Rede als Vorsitzender gab Lauber an, dass hoffentlich die Vereinsveranstaltungen wieder durchgeführt werden können. Auch hoffe er auf jüngeren Nachwuchs bei den Mitgliedern.
Der letzte Programmpunkt wurde von Frido Kurz bestritten, der in seinem kurzweiligen Vortrag über die uralte Besteuerungsart -der Zehnt- berichtete. Alte Schriftstücke über den Zehnten, Zehntherren und Zehntpflichte sind Raritäten und nur selten in den Archiven zu finden. Aber durch einen glücklichen Umstand, der unter anderem auch unserem Bürgermeister Späth zu verdanken ist, konnte die Gemeinde Schwendi vor einigen Monaten in den Besitz eines Original-Kaufbriefs gelangen, in dem der Kauf des Kleinzehnten von Großschafhausen durch Marquard von Schwendi beurkundet ist. Die Urkunde stammt aus dem Jahr 1535 und ist damit fast unglaubliche 500 Jahre alt. Herr Späth hatte die Originalurkunde mit drei gut erhaltenen Siegeln zur Versammlung mitgebracht, wo die Versammlungsteilnehmer einen Blick auf dieses fast 500 Jahre alte Dokument werfen konnten.
Bei den Wahlen wurden folgende Vereinsfunktionäre in ihren Ämtern einstimmig wiedergewählt:
Silke Bollinger: 2. Vorsitzende
Frido Kurz: Archivar
Karl-Heinz Ruhl: Archivar
Edmund Botzenhart: 1. Beisitzer
Johannes Sax: 2. Beisitzer
Clemens Rohmer: Rechnungsprüfer